Menschen gehen ins Museum. Und dann? Als leidenschaftliche Museumsbesucherin, weiss ich, dass viele Menschen, oft allein in Museen gehen, und dann eben nicht sehr viel passiert. Sie gehen eine Weile durch das Museum, sehen Exponate und andere Museumsbesucher, und dann gehen sie wieder nach Hause. Oder anders formuliert: Menschen gehen ins Museum, was nicht zwangsläufig heisst, dass sie sich dort auch begegnen.
Schade eigentlich! Und mit Recht wird jetzt manch einer sagen, dass die Museen natürlich nur widerspiegeln, wie unsere Gesellschaft ansonsten auch funktioniert. Hier setzte das Projekt «GiM – Generationen im Museum» an, von dem in meinem Blog in letzter Zeit einiges zu lesen war. Nun ist das Projekt für seine Bestrebungen gewürdigt worden:
Das NEMO Network of European Museum Organisations wird diesen Frühling eine Publikation veröffentlichen mit GiM als eines von 5 Best-Practice-Beispielen, wie Museen soziale Werte leben können. NEMO – das unabhängige Netzwerk nationaler Museumsorganisationen, das nicht weniger als 30'000 Museen in Europa vertritt, sieht GiM – das Schweizer Produkt – als ein Modell für ganz Europa. Denn, dass Museen einen sozialen Beitrag leisten für die Gesellschaft, leitet NEMO als Ziel ab aus der EU-Strategie «Europa 2020».
POLITISCH RELEVANT
GiM nimmt ein hochaktuelles und für die Europäische Politik zentrales gesellschaftliches Thema auf: Begegnung der Generationen auf Augenhöhe. Damit macht GiM Museen zu Akteuren der gesellschaftlichen Entwicklung. Dabei betont die Projektleiterin des GiM, Franziska Dürr: «Ohne den Beitrag aller Museen, die sich an GiM beteiligen, wäre die Auszeichnung als Best-Practice-Beispiel nie möglich gewesen.»
Das Thema individuelle und kollektive Entwicklung ist Kern meiner Arbeit mit oralab, und so freue ich mich, dass ich mit dem kunstraum hermann einen Beitrag mit allen anderen GiM-Akteuren leisten konnte. In dem folgenden Zitat von David Vuillaume kommt die Essenz dieser Arbeit sehr schön zum Ausdruck: «Das ultimative Ziel eines Museums ist es, sich für die Entwicklung der Gesellschaft einzusetzen.» (in «Auf Augenhöhe. GiM – Generationen im Museum»). Damit komme ich noch einmal zur Anfangsfrage dieses Blogposts zurück: Menschen gehen ins Museum. Und dann? Und dann kommt das GiM!
Das Projekt «GiM – Generationen im Museum» | Das Network of European Museum Organisations (NEMO) | Bericht, Bilder und Geschichten zum GiM live, das ich für den kunstraum hermann konzipieren durfte