GLAUBEN NEU DENKEN
Die Katholischen Dialoge im RomeroHaus Luzern greifen in der 33. Veranstaltung, am heutigen Nachmittag, das Thema: «Körper – Religion – Sexualität» aufauf. Das Format, der Katholischen Dialoge existiert seit nunmehr sechs Jahren, und hat sich zum Ziel gesetzt, den «Glauben neu zu denken und zur Sprache zu bringen». Ersteres scheint mir, da weitestgehend theoretisch, gut möglich. Mal die eigene Ansicht zum Glauben, auch und vor allem zum eigenen Glauben, aus anderen Blickwinkeln erkunden. Danach wird es bereits schwieriger. Die eigenen, neuen Gedanken vor anderen zu äussern, ist nicht leicht, in einem Glaubenssystem, das sich nach wie vor ganz klar über die Zugehörigkeit (zur eigenen Glaubensgruppe) und hierarchisches Denken und ja, auch hierarchisches Glauben, definiert.
OFFENE DENK- UND REPARATURWERKSTATT
Vor den Herrgott hat das Christentum die Kirche gesetzt. Eigene Glaubenskompetenz war und ist selten gefragt. Da scheint mir der Untertitel der Katholischen Dialoge: «offene Denk- und Reparatur-Werkstatt» passend und auch hilfreich. Doch die grösste Hürde bleibt, sie steht vor der Umsetzung des Gedachten und zur Sprache gebrachten. In den Institutionen und im persönlichen Alltag. Unsere vermeintlich individuelle Glaubensgeschichte ist immer auch kulturell und kollektiv geprägt. Und, sie steckt uns in Fleisch und Blut. Unser Zellgedächtnis in dem unsere emotionalen Angewohnheiten gespeichert sind, trägt auch unsere Glaubensüberzeugungen und -empfindungen.
ERFAHRUNGEN MACHEN UND INTEGRIEREN
Nach dem Denken und zur Sprache bringen, braucht es also ein Erleben der neuen Erkenntnise und Wiederholungen, die die Erfahrungen zu verinnerlichtem Wissen machen. Kurzum es braucht Zeit, sowohl für den einzelnen Gläubigen, als auch für die christlichen Institutionen. Und nun so ein starkes Thema, wie die Sexualität. Dazu heisst es in der Ankündigung der Veranstaltung: