«Ernsthaft wohin wollen, das sah ich als Reise, nur das. Der Betreffende hatte nicht einfach loszufahren, vielmehr aufzubrechen. Die Stelle solch eines Unterwegsseins konnte höchstens noch eine Arbeit oder Tätigkeit einnehmen.»
Peter Handke
Lesetipp
Dies ist kein Buch, um es auf einen Rutsch zu lesen. Was nicht nur am beachtlichen Seitenumfang, sondern an der Dichte und Brillianz von Peter Handkes Sprache ...
Handke taucht in die (Un)Tiefen des Alltags ein. Seine Betrachtungen und Beschreibungen sind präzise und immer poetisch. Nach ein paar Seiten, nicht selten nach ein paar Sätzen, scheint die Zeit still zu stehen. Nur das von ihm Beschriebene hat noch Bedeutung. Gekonnt seziert er sprachlich das Leben, oft das eigene Erleben mit allen (un)sichtbaren Facetten. Bei anderen Schreibern habe ich gelesen, wie sich ob derartiger Gründlichkeit das Leben verflüchtigt, gar erstirbt, bei Handke verdichtet es sich.
Das ist, wie es Ulrich Greiner in seiner Rezension in der ZEIT treffend formuliert, ... In seinen schönsten Augenblicken [ist dieses Buch] ein Gesang über das Einverstandensein mit den Dingen, in seinen düstersten ein Dokument der Verzweiflung und in seinen anstrengendsten die Geschichte einer selbstbezüglichen Suchbewegung.