"Ein Schiff wird gebaut. Nicht nach Plan, nicht von Ingenieuren entwickelt. Die Konjo, ein Volk auf der indonesischen Insel Sulawesi, machen sich einfach an die Arbeit. Ohne Konstruktionsskizzen, ohne ...
Dem Schiff eine Seele geben
Seither überliefern die Konjo das Wissen mündlich von einer Generation zur nächsten. Die Handwerker sagen, dass sie durch ihre Arbeit dem Schiff eine Seele geben. Am Ende kommt dabei entweder ein Fischerboot heraus oder ein Lastenschiff, das bis zu 350 Tonnen Fracht transportieren kann. Keines gleicht dem anderen. Die Schiffe sind so gut, dass sie auch weite Strecken auf dem offenen Meer zurücklegen können, nach Australien zum Beispiel oder Madagaskar. Und das mit einem Schiff mit asymmetrischem Rumpf. Der muss so sein, sagen die Konjo, der mache das Schiff stark."
Quelle Foto/Text:
Seit Jahren liegt die ausgerissene Seite aus dem Magazin à tempo mit dem Bild des Mannes im halbfertigen Boot und dem kurzen Text, in meiner Zettelsammlung. Beides hat mich so fasziniert, dass ich die kleine Geschichte schon oft zitiert habe.
Als ich den Text für den Blogeintrag abschreibe, fällt mir eines meiner Lieblingszitate ein:
"When too perfect, lieber Gott böse."
Nam June Paik