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Opfermentalität

12/7/2013

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"Das Geld ist nur ein Substitut für das Opfer, das im Tempel erbracht wurde. Das ist sein sakraler Ursprung.", so die Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun im Interview mit dem Magazin der Spiegel.
Bild
Reliefplatte mit Tieropfer l Benin, Nigeria l Foto © Galerie Peter Hofmann, Berlin
Im Verlagstext zu von Brauns Buch über die Geschichte des Geldes heisst es: "Inzwischen ist der grösste Teil des Geldes Kreditgeld, basierend auf Hoffnung, Glauben und Versprechen." Auch das passt zum religiösen Nimbus den unser Geld- und Wirtschaftssystem nach ...
... und nach bekommen hat. "Die moderne Beglaubigung des Geldes ist schon in seinem Ursprung angelegt und fand in der christlichen Religion den idealen kulturellen Nährboden.", erfahren wir weiter.

Echte und symbolische Götteropfer

Christina von Braun erklärt im Spiegel-Interview: "Das germanische Wort "gelt" bedeutet auch "Götteropfer". Hinter jedem Opfer steht aber letztlich ein Menschenopfer. Der Mensch als Opfer wurde symbolisch durch ein Tier und dieses wiederum durch eine Opfermünze ersetzt.
Das Wort Obolus – seinen Obolus entrichten – heißt ursprünglich nichts anderes als "Bratenspieß". Die Gemeinschaft konstituierte sich über ein gemeinsames Opfermahl, eine bekannte griechische Münzeinheit hieß obolós. Mit der Teilnahme und seiner Opfergabe fügte sich der Einzelne in die Gemeinschaft ein."

Die Menschen glauben ans Geld, ...

Den Kreisschluss in die heutige Zeit macht von Braun mit der folgenden Aussage: "In jeder Krise des Geldes – in der Inflation der zwanziger Jahre in Deutschland, der großen Depression von 1929 oder der Finanz- und Bankenkrise, die 2007 begann und uns noch immer im Würgegriff hält – müssen Menschen auf ganz existentielle Weise den Preis für den Verlust der Glaubwürdigkeit des Geldes zahlen: mit Arbeitslosigkeit, Entzug ihrer Behausung und sozialer Ausgrenzung.

... weil einige dran glauben müssen

Man kann diese menschlichen Katastrophen als Begleiterscheinungen von Krisen sehen. Man kann in ihnen aber auch die moderne Beglaubigung des Geldes durch das Opfer erkennen: Die Menschen glauben ans Geld, weil einige dran glauben müssen."

In diesem Sinne: Vergelt's Gott!
Interview mit Christina von Braun im Spiegel lesen.

Buchtipp
In ihrer brillanten Analyse der Geschichte des Geldes stellt Christina von Braun die Frage in den Mittelpunkt, warum wir an die Macht eines Systems glauben, das kaum jemand mehr versteht.

Ihr Buch "Der Preis des Geldes – Eine Kulturanalyse" ist 2012 beim Aufbau Verlag erschienen.
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    Im Blog zu oralab habe ich von 2013  bis 2016 fast täglich über kulturelle Phänomene, gesellschaftliche und individuelle Entwicklung(en), sowie die Fülle des ALLtags geschrieben.

    Von 2016 bis 2018 habe ich über die fast drei Jahre dauernde Pilgerschaft mit meinem Mann berichtet.
    www.thegreenpilgrims.ch

    Viel Freude beim Lesen
    Gabriele Castagnoli

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