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Mit oder ohne Clubausweis?

14/5/2015

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Im Schein | Torsten Gebhardt | fotografiert in der Elisabethenkirche Basel 2014

Du hast keine Religion?
Vielleicht hast du eine, doch du hast sie nicht. Du liest die Texte zu deiner Religion, zu anderen Religionen. Die Bücher stehen im Regal. Das Wissen ist nicht in den Büchern, und du hast das Wissen nicht. Du triffst Menschen und ihr sprecht über Religion, über eure Religion und andere Religionen. Über die Stellvertreter der Religionen und ihre Gallionsfiguren. Du weist nichts über diese Religionen und die Menschen, die dir begegnen. Du weist nichts über die Menschen, über die ihr miteinander redet. Du übst die Rituale deiner oder

einer anderen Religion. Rituale, Gebete, Meditation. Auch Praktiken, die frei von einer Religion sind. Du liest und denkst über Spiritualität nach: Religion ohne Clubausweis. Du machst eine Erfahrung – nach langen Jahren der Übung, des Betens, der Anbetung oder von einem Tag zum anderen, aus heiterem Himmel. Vielleicht eine angepasste Erfahrung. Gerade soviel Erfahrung, wie deine Religion oder eine Religion, mit der du dich beschäftigst, es dir zugestehen – mit deinem beschränkten Wissen, mit deiner geringen Kenntnis und deiner wenigen Übung. Vielleicht machst du auch eine ganz individuelle Erfahrung. Eine Erfahrung möglicherweise, die in keinem deiner Bücher beschrieben und in keinem deiner Gespräche zuvor erwähnt wurde. Du hast keine Religion? Vielleicht hast du eine, doch du hast sie nicht. Du bist nicht spirituell? Vielleicht bist du es nicht, doch du bist es. Die Bücher stehen im Regal, die Gespräche werden unterschiedlich erinnert und interpretiert. Deine Erfahrung ist individuell. Und sie ist es nicht. Die Bücher stehen im Regal, deine Erfahrung steht im Raum. Sie steht dir zur Verfügung und sie steht dir im Weg. Du hast keine Religion, du hast kein Wissen, du hast keine Erfahrung, du bist spirituell. Du bist spirituell, doch dein Alltag merkt nichts davon. Die Menschen, denen du begegnest, merken nichts davon. Du merkst nichts davon. Der Alltag, die Dinge, der Umgang miteinander. Alles so unheil(ig). Du triffst Menschen, die haben eine Religion oder sie haben keine. Menschen, die noch nicht mal eine Ahnung haben von alledem. Diese Menschen berühren dich. Sie wirken auf dich, als hätten sie eben doch all das: eine Religion, ein Wissen über diese Dinge – zumindest eine Ahnung. Sie sind menschlich ohne Clubausweis. Du fühlst dich wohl in ihrer Nähe. Du fühlst das Wohl in ihrer Nähe. Du must nicht mit ihnen reden – nicht über Religion oder Wissen oder eine Erfahrung. Ihr seid einfach. Spirituell. Ihr sucht nicht, ihr findet. Wo das Wohl ist, ist auch das Wollen. Kein Wille, sonder ein Wollen. Das Wollen ruht im Sein und gibt Kraft für das Tun. Bis hierhin war alles Theorie. Suche im Aussen. Suche in dir. Deine Erfahrung steht dir zur Verfügung. Sie steht dir im Weg – solange, bis du sie nutzt. Du hast keine Erfahrung, um sie zu haben, sondern um sie zu teilen. Vergiss dein Wissen, deine Erfahrung zeigt dir, dass alles, was du teilst, mehr wird, grösser wird. Es wird schöner, es bleibt lebendig. Die Bücher stehen im Regal. Du weist nichts. Deine Erfahrung sucht den Weg aus dir heraus in die Welt. Du hast keine Religion? Du bist nicht spirituell? Wenn du dich er-innerst, wird dir klar, dass du keine Religion haben musst. Du bist verbunden, wenn dein Suchen und Finden, deine Fragen und Antworten, Drinnen und Draussen, Du und Ich in dir zusammenfallen.
 

Gabriele Castagnoli | 15. März 2015


Das oben gezeigte Gemälde von Torsten Gebhardt, passt gut zu meinem Text, hat aber keine Bedeutung für seine Entstehung. Der Text ist als ein
«Schreibstrom» am frühen Morgen entstanden. Gebhardts Ölbild habe ich in der Elisabethenkirche in der Ausstellung: «3. artbydikmayer basel elisabethenkirche swiss 2014» fotografiert | mehr über den Künstler Torsten Gebhardt | Keine Religion haben = konfessionslos. Zum Begriff: Konfessionslosigkeit | Ein Fünftel der Bevölkerung in der Schweiz ist konfessionslos (
Quelle: Volkszählung 2010)

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    Im Blog zu oralab habe ich von 2013  bis 2016 fast täglich über kulturelle Phänomene, gesellschaftliche und individuelle Entwicklung(en), sowie die Fülle des ALLtags geschrieben.

    Von 2016 bis 2018 habe ich über die fast drei Jahre dauernde Pilgerschaft mit meinem Mann berichtet.
    www.thegreenpilgrims.ch

    Viel Freude beim Lesen
    Gabriele Castagnoli

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