Sie starb im Alter von 94 Jahren in Wien. Ich habe diese fantastischen Arbeiten erst 2009 bei einem Besuch in Wien im dortigen Museum für Moderne Kunst entdeckt. Lassnig war für viele die bedeutendste österreichische Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Sie wurde vor allem durch ihre «Körpergefühlsbilder», mit denen sie körperliche Empfindungen in Malerei übertrug, bekannt.
ZEITonline zeigt eine Bildergalerie l Ihre Werke sind bis zum 8. September in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen.
Im Standard schreibt Andrea Schurian einen schönen Nachruf auf die Maria Lassnig, die ihr zuletzt noch sagte: "'Den Tod habe ich abgelehnt und fand es eine wahnsinnige Verschwendung, dass das Leben plötzlich aus ist. Warum das Lebensende am Höhepunkt? Aber jetzt sehe ich, dass man sich von der Welt langsam entfernt. Eigentlich stelle ich mir meinen Tod sehr sanft vor.' Maria Lassnig, die große österreichische Malerin war zeitlebens ironisch und selbstironisch, bitterböse, sehnsuchtsvoll und abgeklärt. Jugendfrisch und altersweise. Kämpferisch und poetisch. Alles. Nur nicht altersmilde oder gar sentimental."
Und in der Presse erklärt Almuth Spiegler Lassnigs Programm der harten, schonungslosen Selbstbeobachtung: "Hunderte Selbstporträts, die sie 'wie mit geschlossenen Augen' auf die Leinwand bannte. 'Ich habe damals entdeckt', so Lassnig, 'dass ich das malen möchte, was ich spüre.' Gleichsam nackt trete sie jedes Mal vor die Leinwand, ohne Hilfsmittel, ohne Spiegel. Dafür mit den 'Urzustandswerkzeugen', mit Pinsel und Stift. Bestimmte Farben wählte sie nach bestimmten Zuständen aus, erfand so Krebsangstfarben, Schmerzfarben, Druckfarben, Spannungsfarben, Dehnungsfarben, Kälte- und Wärmefarben." (Maria Lassnig: Die Mehlspeisenmadonna)