UNBESTECHLICHER KÄMPFER UND VISIONÄRER KÜNSTLER
Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel gehört zu den grossen gewaltfreien Widerstandskämpfern unserer Zeit. Er wurde 1931 in Buenos Aires geboren. In den 1970er-Jahren wirkte er als Koordinator der Menschenrechtsbewegung in Lateinamerika. 1980 wurde er in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Adolfo Pérez Esquivel ist aber auch Künstler. Seine Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen spiegeln das Leiden der Menschheit und die Vision einer besseren Welt wider. Esquivel studierte Architektur und Bildhauerei, war Professor an der Universität La Plata und an der Schule für Schöne Künste in Buenos Aires ehe er 1968 begann, in der Friedensbewegung mitzuarbeiten. Marianne Spiller-Hadorn hat ein lesenswertes Buch über ihn herausgegeben.
DER GEWALTFREIE REBELL
Im Jahr 2006, zu Esquivels 75. Geburtstag, erschienen erstmals Auszüge aus seinen autobiografischen und politischen Texten auf Deutsch, ergänzt durch Dokumente seines künstlerischen Schaffens. Entstanden ist das eindrückliche Porträt eines Mannes, der den Militärdiktaturen die Kraft der Gewaltfreiheit entgegensetzte und bis zum heutigen Tag an vorderster Front gegen alle Formen der Unterdrückung und Verletzung der Menschenrechte kämpft.
Die Herausgeberin Marianne Spiller-Hadorn hat diese Auszüge aus Esquivels Schriften und Briefen übersetzt, und sie hat mit ihm und seiner Frau Amanda intensive Gespräche geführt. Das daraus entstandene Buch zeichnet ein authentisches und lebendiges Bild eines bewegten und engagierten Lebens.
Als die Militärs Mitte der 70er Jahre die Macht übernahmen, wurde Esquivel mit seiner moralischen Autorität zum Gewissen Argentiniens, ein unbestechlicher Kämpfer für die Respektierung der Menschenrechte in seinem Land und in ganz Lateinamerika. 1974 wurde er Generalsekretär der Organisation Servicio Paz y Justicia (SERPAJ). Im gleichen Jahr verzichtete Pérez Esquivel auf seinen Lehrstuhl. Am 4. April 1977 wurde er von den argentinischen Militärs verhaftet und blieb ohne Anklage und ohne Prozess bis zum 22. Juni 1978 im Gefängnis. Dort unterzog man auch ihn der Folter.
Der überzeugte Christ Pérez Esquivel ist mit der Komponistin Amanda Guerreño verheiratet und hat drei Söhne.
mehr zum Buch vom Orell Füssli Verlag | zum Blog von Adolfo Pérez Esquivel | mehr über Esquivel auf wikipedia | Marianne Spiller-Hadorn ist ebenfalls eine faszinierende Persönlichkeit mit einem vielfältigen, langjährigen Engagement. 2005 war sie eine der 1000 FriedensFrauen, die kollektiv für den Friedensnobelpreis nominiert wurden.