69 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima (6. August 1945) und Nagasaki (8.August) lagern noch immer über 20.000 Atomsprengköpfe auf unserem Planeten mit einer Zerstörungsgewalt, die 900.000 Mal so gross ist wie die Hiroshima-Bombe.
1973 erschienen die ersten Folgen von „Barfuß durch Hiroshima“, die letzten zwölf Jahre später – der Comic wurde zum Klassiker. In den USA kamen auch Teile heraus und in Deutschland waren es 1982 die ersten veröffentlichten Manga. Diese wurden weltweit übersetzt und mehrfach ausgezeichnet, darunter beim Comic-Salon Erlangen 2006 mit dem „Max-und-Moritz-Preis“ für den besten Manga. Keiji Nakazawa war einer der wichtigsten Atomgegner Japans, gerade auch nach Fukushima.
Keiji Nakazawa wurde 1939 in Hiroshima geboren. Er überlebte im August 1945 nur, weil er sich 1,2 Kilometer vom Epizentrum hinter einer Betonwand seiner Schule befand. Während der Vater und zwei Geschwister sofort starben, kam seine schwangere Mutter davon. Nakazawa, Sohn eines Kunstmalers, entwickelte eine Leidenschaft für Manga Comics, zog 1961 nach Tokio und veröffentlichte eigene Manga, die sich um Sport, Samurai und Science Fiction drehten. Als die Mutter 1966 an den nuklearen Spätfolgen starb, begann er sich mit dem Krieg und seinen Erinnerungen zeichnerisch auseinanderzusetzen. Damit begründete Nakazawa ein eigenes Genre, das pasonaru komikku, Manga, die auf autobiografischen Erlebnissen beruhen. Nakazawa starb am 19. Dezember 2012 an Lungenkrebs. mehr über Keiji Nakazawa
Authentische Familiengeschichte
Die Verheerungen nach der Bombe sind von vehementer Deutlichkeit: Feuerstürme und zusammenstürzende Gebäude, in der Hitze schmelzende Menschen, das Chaos der Verwüstungen, die Fürchterlichkeiten der atomaren Wirkungen in den Wochen danach. Doch indem Nakazawa nah am Schicksal der Familie Nakaoka bleibt, löst sich sein Comicroman nicht in reines Entsetzen und namenlose Trauer auf, sondern erzählt mit der Intensität und Authentizität dessen, der selbst das Inferno er- und wie durch ein Wunder überlebte, die Familiengeschichte weiter. mehr lesen beim SZ-Verlag