Die 23. Ausgabe des Fumetto präsentiert vom 5.–13. April in Luzern mit dem Stargast Gabriella Giandelli (*1963) eine der wichtigsten Comic-Künstlerinnen Europas.
Der internationale Wettbewerb ist genauso alt wie Fumetto selbst und zählt heute zu den grössten und wichtigsten in Europa.
Die Atmosphäre am Fumetto ist überraschend familiär. Dank der Satelliten-Ausstellungen kann man das Angebot portionsweise durchstreifen und verdauen. Mit dabei ist auch der Künstler Benedikt Notter über den ich bereits 2013 hier im Blog berichtet hatte.
mehr Infos
Das Thema des Wettbewerbs 2014
«Genuss oder Sucht – Ab und zu, immer mal wieder, regelmässig, masslos?». Es geht um den Genuss im Leben und stellt die Frage nach der Menge. Braucht man immer mehr? Wann kippt Genuss in Sucht? Und findet das Geniessen alleine oder mit anderen statt? Präsentiert wird der Wettbewerb zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit. mehr Infos
Retrospektive Gabriella Giandelli
Fumetto zeigt mit der Retrospektive Gabriella Giandellis eine der bedeutendsten Comic-Künstlerinnen unserer Zeit. In ihrem zurückhaltenden, aber unverkennbaren Stil entwirft die italienische Zeichnerin märchenhafte Szenarien, die gleichzeitig vertraut erscheinen und Surreales bergen. Giandelli erzählt traumhafte Begebenheiten in entrückter Bildsprache. mehr Infos
obenstehender Text auf Basis der Fumetto-Webseite
Comic – faszinierend und kulturell relevant
Comic, auch genannt die 9.te Kunst, hat mich schon immer fasziniert. Comic ist ein kreativ sehr breites, künstlerisches Genre, das sich gerade in den letzten Jahren mit seinen Graphic Novels, Biografien bis hin zu einer kongenialen Bibel-Umsetzung von Robert Crumb, nochmal enorm weiterentwickelt hat. Dazu kommt, das viele Länder, wie zum Beispiel Japan mit seinem Manga, ihre individuelle Ausprägung dieser Kunstrichtung haben.
Comic ist aber auch ein kulturell hochrelevantes Medium. Aktuelle Gesellschaftsthemen werden nicht frontal intelektuell und nur sachlich vermittelt, sondern über die Gestaltung oder spezielle Story auch emotional, oft überraschend und manchmal aus völlig neuen Blickwinkeln betrachtet. Damit erreichen Comics die unterschiedlichsten Menschen jeden Alters und machen sie mit neuen Themen vertraut.
Maus mit Pulitzerpreis
1992 wurde mit «Maus – Die Geschichte eines Überlebenden» erstmals eine Graphic Novel mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Darin erzählt Art Spiegelman die Geschichte seines Vaters, und wie dieser den Holocaust überlebte.
Islamische Mädchen-Revolution
2004 wurde die Graphic Novel «Persepolis» auf der Frankfurter Buchmesse als Comic des Jahres ausgezeichnet. 2007 von der Zeichnerin und Autorin Marjane Satrapi auch als Film umgesetzt. «Persepolis» handelt von der Kindes- und Jugendgeschichte Satrapis während und nach der Islamischen Revolution im Iran. Ein wundervoller Film!!!
Kunstgenuss, der süchtig machen kann
Comics müssen nicht immer «sendungsbewusst» sein. Einfach (nur) gut gezeichnete Comics sind ein wahrer Kunstgenuss. Und machen viele Fans, der schwarzen Linie, im «seitenumdrehen» süchtig.
Kleine Schweizer Comic-Geschichte lesen