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Blick von unten für die Stadt von morgen

8/11/2014

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Mehr als die Hälfte der Menschheit wohnt in Städten. Um lebenswert zu bleiben, müssen Städte immer wieder ihre eigenen Schwächen aufdecken und sich kreativ erneuern und verbessern. Dabei können sie voneinander lernen: Durch einen Vergleich auf Ebene ihrer Basiseinheiten, der Stadtteile. Diese sind vital wichtig. Hier kann kreative Erneuerung Wurzeln schlagen – mit Eigenverantwortung, eigenen Budgets, eigener Verwaltung und Politik vor Ort.

VOM DURCHMISCHTEN PLANEN ZUM DURCHMISCHTEN WOHNEN

Stadtplaner müssen ein Stück ihrer Deutungshoheit abgeben, was angeblich eine gute Stadt ausmacht, und sich statt dessen, das Profi-Know-how der Laien, der Bürger und Bewohner der Städte, in ihre Planungsteams holen. Die Kalkbreite in Zürich zeigt erfolgreich wie das geht:


Wenn sich bei einem Menschen Emotion und Verstand trennen,
nennen wir das Dissoziation – eine ernsthafte Krankheit. In Städten lässt sich Ähnliches beobachten, eine Art gesellschaftliche Dissoziation:
Hierzu schreibt der Experte für Lernende Organisationen Harris C.M. Tiddens: «Bürger sind für ihre Stadtteile natürliche, emotionale Experten, doch Politik und Verwaltung haben sich immer mehr von ihnen entfernt, zurückgezogen auf höhere Ebenen wie Bezirke oder Distrikte.»

WURZELN FÜR DIE LEBENDE STADT

Der Autor des Buches: Wurzeln für die lebende Stadt – Wie wir die Eigenverantwortung von Stadtteilen stärken können und warum diese mehr Wertschätzung verdienen empfiehlt folgende Änderungen:

  • Die Stadt verwurzelt sich wieder in den Stadtteilen und hört auf, sich freischwebend zu verwalten.
  • Die Stadtteile werden selbst lebendig, also von ihren Bürgern aktiv und in Verbindung mit den lokalen Vertretern der Stadt getragen.

NEUSTART SCHWEIZ

Wir leben anonym und ohne Bezug zu Nachbarn. Das ist die Folge einer rein durch die kommerziell bestimmte Entwicklung getriebene Umstrukturierung unserer Städte. «Insbesondere in den Städten und Grossräumen Zürich, Genf, Basel und Bern wird in irgendwelchen halbwegs bezahlbaren Wohnungen lediglich gehaust. Das Leben muss individuell und meist per Auto zusammengesucht werden.» so schreibt Neustart Schweiz in seiner Broschüre zur Entwicklung von Nachbarschaften.

Multifunktionale Nachbarschaften sind das logische Produkt
der notwendigen ökologischen und sozialen Umgestaltung unserer Gesellschaft: Nachbarschaften und Commons sind die Basis zukunftsfähiger Lebensweisen.
In der Schweiz haben wir praktische Beispiele und Netzwerke, die zeigen wie so etwas funktionieren kann. Neustart Schweiz ist ein Verein, der seine Ziele wie folgt formuliert:
  • Vernetzung von nachhaltig agierenden Personen und Institutionen
  • Förderung von biologisch-ökologischer Vertragslandwirtschaft 
  • Unterstützung von sozialen Commons (Nachbarschaften) 
  • Rückhalt für lokales Produktions- und Dienstleistungswesen
  • Evaluation und Installation von dezentraler Energieerzeugung
  • Wissenstransfer für erhöhte Eigenversorgung und Souveränität

Das umfassende Ziel ist eine markante Verbesserung der Lebensqualität für alle. Zur Erreichung der Einzelziele arbeitet Neustart Schweiz mit interessierten Organisationen, Bildungseinrichtungen und Fachleuten aus allen Bereichen zusammen.

GEMEINSCHAFTLICH WOHNEN IM SPIRITUELLEN UMFELD

Wird der Begriff Nachhaltigkeit holistisch interpretiert, und auch die spirituelle Dimension unseres Alltags berücksichtigt, kann ein Wohnprojekt, wie das Buddhistischen Zentrum in Hamburg entstehen. Von dem Zentrum in bester prickelnd, kreativer Lage,
zwischen den Stadtteilen Sternschanze und St. Pauli, war ich bei meinen Besuchen vor ein paar Jahren, und neulich auf einer Stippvisite, stets begeistert.

Grundlage aller Zentrumsaktivitäten bildet die ehrenamtliche Zusammenarbeit. Über 500 Vereinsmitglieder übernehmen alle Aufgaben des Zentrumsalltags: Von den Reinigungsarbeiten bis zur Programmorganisation kann sich jeder einbringen. Damit so viel ehrenamtliches Miteinander gelingt, ist es sicherlich hilfreich, das für die tägliche spirituelle Praxis eine Meditationshalle zur Verfügung steht. Doch um mit dem kleinen Ärger zwischendurch besser umzugehen, wird auch mit bestimmten Gesprächsformaten zur Klärung und Mediation gearbeitet. Letzteres könnte das Tüpfelchen auf dem i für durchmischtes Wohnen sein, wie jeder bestätigen wird, der bereits irgendeine Form von gemeinschaftlichem Wohnen ausprobiert hat. | zum Buddhismus Zentrum Hamburg

LESETIPP
Harris C.M. Tiddens | Wurzeln für die lebende Stadt – Wie wir die Eigenverantwortung von Stadtteilen stärken können und warum diese mehr Wertschätzung verdienen | zum oekom Verlag | zur Leseprobe | ausführliche Rezension des Buches

neustartschweiz.ch | Was ist eine Neustart Nachbarschaft? | Broschüre «Nachbarschaften entwickeln» | Modell für Neues Wohnen, die Kalkbreite
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    Im Blog zu oralab habe ich seit dem März 2013 fast täglich über kulturelle Phänomene, gesellschaftliche und individuelle Entwicklung(en), sowie die Fülle des ALLtags geschrieben.

    Aktuell berichte ich über die unbefristete Pilgerschaft mit meinem Mann Sesto auf www.thegreenpilgrims.ch

    Viel Freude beim Lesen
    Gabriele Castagnoli

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